Was ist Yoga?
Yoga ist the journey of the self, through the self, to the self.
- bhagavat gita
Yogaphilosophie
Obwohl Yoga im Westen recht bekannt ist, ist das Wissen über die Essenz des Yoga
weniger verbreitet.
Die Yogaphilosophie geht davon aus, dass jeder Mensch ein grosses Potential an Mut, Ruhe, Kraft, Ausgeglichenheit, Klarheit, Liebesfähigkeit, Intuition und Konzentration besitzt. Dieses Potential wird aber oft nur begrenzt genutzt. Yoga beschreibt Wege, um innere Hindernisse zu beseitigen, damit wir unsere Ressourcen voll ausschöpfen können.
Yoga ist mehr als reines Körpertraining. Yoga ist eine jahrtausendealte Wissenschaft, welche die persönliche Entwicklung fördert und sich mit den grundlegenden Fragen des Lebens, des Menschen und des Universums auseinandersetzt. Es strebt ein tiefes Verständnis für die Wesensgrundlage des Menschen an.
Bereits mit den ersten, einfachen Yogaübungen beginnt der Prozess der vertieften Selbstwahrnehmung. Wir lernen, in uns zu ruhen.
Oftmals steuern unbewusst einander ähnliche, sich wiederholende Gedankengänge und emotionale Muster unsere Wahrnehmung. Sie prägen unser tägliches Leben. Indem wir innehalten, für einen Moment aufhören zu denken und uns auf den Atem oder den Körper konzentrieren, beginnen wir, uns selbst umfassender wahrzunehmen.
Yoga hilft uns dabei, einengende alltägliche Emotionen, Gedankengänge und Handlungsmuster zu überwinden und das Leben jenseits dieser Gewohnheiten kennenzulernen. Das vollständige Eintauchen in den Moment schenkt uns ein Gefühl der Geborgenheit und der Verbindung mit dem grossen Ganzen. Dabei wird die Tür zu unseren verborgenen Möglichkeiten aufgestossen, zu unserer Intuition, zu unserem Selbstvertrauen. Wir beginnen zu ‘erwachen’ – in der Sprache des Yoga.
Aus gesundheitlicher Sicht
Der Körper ist der Tempel unserer Seele
Yoga ist ein ganzheitliches Übungssystem, welches auf Körper, Geist und Seele wirkt. Dass die Übungen aus dem Yoga harmonisieren, bestätigen und dokumentieren wissenschaftliche Studien. Daher beteiligen sich Krankenkassen an den Kosten von bestimmten Yoga-Kursen. Gesundheits- und Fitness-Ratgeber empfehlen immer wieder Yoga. Jeder, der ein wenig Yoga praktiziert, kann schon bald die Wirkungen des Yoga erfahren:
- Ein vorher nicht gekanntes Gefühl der völligen Entspannung
- Verschwinden von Rückenschmerzen und Kopfschmerzen
- Reduzierung von Schulter- und Nackenverspannungen
- Mehr Energie und neue Vitalität
- Geistige Klarheit und Verbesserung der Konzentration
- Stärkung des Immunsystems
- Neues Selbstvertrauen
Um diese Wirkungen zu erfahren, kann es schon ausreichen, zu einer Yoga-Stunde pro Woche zu kommen und vielleicht ein paar einfache Atem-, Dehn- und Entspannungsübungen ins tägliche Leben Yoga Anfänger, die längere Zeit regelmäßig üben, werden bemerken, dass Yoga nicht nur unmittelbar auf den Körper wirkt. Oft verbessern sich die Lebensumstände und Intuition sowie Kreativität nehmen zu. Auch die Wahrnehmung für den eigenen Körper und die Umwelt wird feiner. Der Yoga-Übende kann sein Leben aus einer neuen Perspektive betrachten und die Verantwortung für sein Leben besser in die Hand nehmen.
Bei sehr intensiven Üben kommt es zu einer Erweiterung des Bewusstseins, welche ein Schritt zum höchstem Ziel im Yoga führen kann: der Vereinigung mit dem wahren Selbst.
6 Yoga Wege
Yoga heisst Einheit, Harmonie und Verbindung
Um dies zu erfahren gibt es im Yoga 6 Wege, die sich ergänzen. Manche Menschen ziehen es vor auf einem dieser Yogawege zu gehen, Andere beziehen sich lieber auf alle diese Yogawege
Hatha Yoga,
Der bekannteste Yoga Weg ist Hatha Yoga. Der Fokus im Hatha Yoga liegt auf der Harmonisierung des Körpers. Dies geschieht mit Hilfe von Körperübungen (Asanas), Atemübungen (Pranayama) und Tiefenentspannungstechniken. Auch eine gesunde Ernährungund positives Denken gehören dazu. Denn schon die alten Yogis kannten den Zusammenhang von körperlicher und geistiger Gesundheit. Der Hatha Yoga Weg eignet sich gut für einen Einstieg in das ganzheitliche System des Yoga.
Kundalini Yoga
Kundalini Yoga wird auch als Yoga der Energie bezeichnet.
Kundalini-Meister sagen, dass in Menschen ein riesiges Potenzial an Fähigkeiten, Talenten und Möglichkeiten latent vorhanden ist. Diese Urkraft heißt Kundalini, welche mit einer Schlange symbolisiert wird.
Dieses Potenzial kann durch Yoga-Techniken, wie fortgeschrittene Asanas und Atemübungen, erweckt werden. Dafür wird der Körper systematisch durch yogische Reinigungs- und Stärkungstechniken vorbereitet. Für das Praktizieren von Kundalini Yoga sind darum Vorkenntnisse im Hatha Yoga wichtig.
Jnana Yoga
Im Jnana Yoga dreht sich alles um Wissen. Hier werden Antworten auf grundlegende Fragen gesucht wie: Wer bin ich? Was ist der Sinn des Lebens? Was kommt nach dem Tod? Jnana Yoga geht jedoch über das reine Denken und Analysieren hinaus. Die Antworten werden durch Meditationstechniken auch intuitiv erfahren. Das führt zu tiefen Einsichten und bringt den Suchenden ein Stück näher zu dem, was „Yoga“ bedeutet: Einheit.
Raja Yoga
Der Weg, bei dem die menschliche Psyche im Mittelpunkt steht, heißt Raja Yoga. Hier arbeitet der Yogi mit dem Unterbewusstsein, dem bewussten Denken, dem Verstand und mit der Intuition. Wertvolle Hilfsmittel im Raja Yoga sind Achtsamkeit, mentales Training, wie Affirmationen oder Visualisierungen, und Meditation. Sie helfen den Geist zu verstehen und die vielen aufkommenden Gedanken zu besänftigen.
Ein nicht ganz einfaches Vorhaben in unserer informationsüberfluteten Welt. Aber es lohnt sich. Denn wenn die Gedanken zur Ruhe kommen, breitet sich ein Gefühl von Frieden und Harmonie in uns aus.
Bhakti Yoga
Der Weg des Bhakti Yoga ist der Weg des Herzens. Oft wird Bhakti Yoga als der Yoga der Hingabe zu dem, was größer ist als man Selbst, bezeichnet. Vielleicht spürst du das, wenn du Lieder singst, eine Blume betrachtest oder vom Anblick eines Babys sehr berührt bist. Zu den „Techniken“ im Bhakti Yoga gehört all das, was die Gefühle zum fließen bringt. Das Singen von spirituellen Liedern, das liebevolle Ausführen von Ritualen oder das Lesen mythischer Geschichten öffnet die Herzen und gibt ein Gefühl von Verbundenheit und Freude.
Karma Yoga
Der Karma Yoga Weg gibt gute Hinweise, wie Yoga auch praktiziert werden kann, wenn wir unseren alltäglichen Verpflichtungen und Tätigkeiten angehen. Karma bedeutet Handlung. Und jede Handlung bewusst auszuführen, ist der Schlüssel im Karma Yoga. Nicht was wir tun, sondern wie wir es tun, ist dabei entscheidend. Angestrebt werden Handlungen, welche vom Herzen kommen und zum Wohle Aller geschehen. Dies kann ein tiefes Gefühl von Erfüllung zur Folge haben.
Achtsamkeits Meditation
Geistesinhalte beobachten aber nicht bewusst steuern
In der Achtsamkeitsmeditation heißt der Übende alle aufsteigenden Gedanken willkommen und nimmt einen Standpunkt jenseits der Gedanken ein und lernt so, sich nicht mit den Gedanken zu identifizieren.
Es gibt Formen der Achtsamkeitsmeditation in allen spirituellen Traditionen. Im Yoga wird die Achtsamkeitsmeditation Sakshi Bhavana bezeichnet. Im Buddhismus ist sie unter dem Namen Vipassana bekannt.
In der westlichen Psychologie hat sich seit Beginn dieses Jahrtausends im Rahmen der kognitiven Verhaltenspychologie eine ganze Richtung entwickelt, die Achtsamkeitstechniken zur Behandlung von psychischen Beschwerden nutzt. Dabei spielen sowohl Achtsamkeitsmeditation, Achtsamkeit im Alltag und auch auf die Gegenwart gerichtete Bewusstheit eine große Rolle.
Insbesondere für die Behandlung von Traumata, Depression, Angststörungen und vorschizophrene Störungen haben sich Achtsamkeitstechniken in empirischer Forschung als sehr hilfreich erwiesen.